Vorzeigeprojekt im Rahmen der „WohneNRW-Tage 2025“

Im Rahmen der landesweiten „WohneNRW-Tage 2025“ hat Staatssekretär Daniel Sieveke vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen am Abend das zukunftsweisende Projekt „KlimaQuartier.NRW“ am Querweg in Paderborn besucht.

Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Allianz für mehr Wohnungsbau Nordrhein-Westfalen, des Kreises und der Stadt Paderborn, Vertretern von Haus und Grund und regionalen Partnern würdigte er das Engagement des Spar- und Bauvereins Paderborn eG für nachhaltigen, qualitätsvollen und bezahlbaren Wohnungsbau.

Unter dem Motto „modern, nachhaltig und bezahlbar“ stellten die „WohneNRW-Tage“ vom 27. bis 29. August den öffentlichen Wohnungsbau in den Mittelpunkt. Das „KlimaQuartier.NRW“ am Querweg sei ein Paradebeispiel dafür, wie geförderter Wohnraum in Nordrhein-Westfalen neue Maßstäbe setze, so Staatssekretär Sieveke.

Diese innerstädtische Nachverdichtung verbinde beispielhaft hohe Qualität, Innovationsbereitschaft, Technologieoffenheit, Klimagerechtigkeit, Generationenfestigkeit und Bezahlbarkeit.

51 neue Wohnungen – ökologisch, inklusiv und sozial

Der Spar- und Bauverein Paderborn eG realisiert am Querweg ein ökologisches und sozialraumorientiertes Wohnquartier mit insgesamt 51 modernen Wohneinheiten. Davon sind 29 Wohnungen öffentlich gefördert – mit einem Fördervolumen von rund 5,7 Millionen Euro. Das Projekt wurde bereits 2023 von der Landesregierung als „KlimaQuartier.NRW“ ausgezeichnet.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf Inklusion: In Kooperation mit dem langjährigen Partner Bethel.regional entstehen barrierefreie Wohnangebote für Menschen mit Beeinträchtigungen – darunter zwei Wohngruppen mit Gemeinschaftsräumen und Tagesstrukturangebot sowie vier betreute Appartements. Ergänzt wird das Quartier durch drei Stadthäuser mit jeweils neun frei finanzierten Wohnungen für Singles, Paare und Familien.

Klimaneutrale Energieversorgung und digitale Infrastruktur

Das Quartier setzt auf eine innovative, klimaneutrale Wärmeversorgung: Eine zentrale Holzhackschnitzel-Heizanlage versorgt nicht nur die Neubauten, sondern auch 153 benachbarte Altbauwohnungen nachhaltig mit Wärme. Ergänzt wird das Energiekonzept durch eine leistungsstarke Photovoltaikanlage und ein integriertes Mieterstrommodell, das den Bewohnerinnen und Bewohnern eine aktive Mitgestaltung der Energiewende ermöglicht. Auch Digitalisierung spielt eine zentrale Rolle: Eine Quartiers-App und eine Paketstation sorgen für mehr Komfort und Vernetzung im Alltag.

Baustart erfolgt – Fertigstellung 1. Quartal 2027

Die Bauarbeiten am Querweg laufen seit dem Frühjahr 2025 auf Hochtouren. Die Fertigstellung der vier Gebäude ist für das erste Quartal 2027 geplant. Erstmals arbeitet der Spar- und Bauverein mit einem Generalunternehmen zusammen, um einen optimierten Bauablauf zu realisieren. Dies allerdings mit regionaler Wertschöpfung durch die lokale Handwerkerschaft.

„Die öffentliche Wohnraumförderung ist ein zentraler Baustein für bezahlbares Wohnen in Nordrhein-Westfalen. „Mit Projekten wie dem „KlimaQuartier.NRW“ am Querweg setzen wir gemeinsam mit unseren Partnern ein starkes Zeichen für nachhaltige und zukunftsgerechte Stadtentwicklung“, betonte Staatssekretär Daniel Sieveke.

Der technische Dezernent des Kreises Paderborn, Henrik Egeler, und die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Paderborn, Sabine Kramm, bedankten sich für die stets gute, faire und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Spar- und Bauverein.

Vorstandssprecher Thorsten Mertens unterstrich die Bedeutung des Projekts für die Stadt Paderborn: „Mit dem „KlimaQuartier.NRW“ am Querweg schaffen wir nicht nur Wohnraum, sondern auch ein lebendiges Quartier, das ökologische Verantwortung und soziale Teilhabe miteinander verbindet.“

Auch im Namen des Aufsichtsratsvorsitzenden, Hubert Böddeker, sowie seines Vorstandskollegen, Alexander Prior, bedankte sich Thorsten Mertens explizit bei allen Projektbeteiligten. Der Erfolg von Quartiersentwicklungen sei stets das Ergebnis einer durchaus komplexen Gemeinschaftsarbeit. Jeder Einzelne, angefangen vom Ministerium, über den Kreis und die Stadt bis zu Planern und Handwerk, den Kooperationspartnern und Bewohnern, sei ein bedeutender Baustein erfolgreicher immobilienwirtschaftlicher Stadtentwicklung.

Besonders lobte er die hervorragende Förderkulisse des Landes NRW. Allerdings beobachte er derzeit durchaus kritisch, dass institutionelle Investoren – darunter Pensionskassen, Versicherungen und Vermögensverwalter reicher Familien – verstärkt den öffentlich geförderten Wohnungsbau als renditestarke Anlageform entdeckten.

Das sei eine Entwicklung, die so nicht intendiert war. Wohnraumfördermittel dürften nicht zum Rettungskapital für Projekte werden, die sich im frei finanzierten Bereich nicht mehr rechnen. Bei begrenzten Fördermitteln wachse die Konkurrenz, und umso wichtiger sei die Eigentümerstruktur: Das Land benötige stabile, professionelle und bonitätsstarke Partner, die sich langfristig und mit gesellschaftlichem Verantwortungsbewusstsein in den Quartieren engagieren. Öffentlich geförderte Wohnungen seien keine Spekulationsobjekte – sie müssen nachhaltig bewirtschaftet und als bezahlbarer Wohnraum gesichert werden.

In einer komplexen gesellschaftlichen Lage brauche es endlich politische Klarheit, so Mertens weiter. „Bauen in Deutschland ist zu kompliziert geworden: Überregulierung, langwierige Genehmigungen und exorbitant hohe Baukosten machen Projekte zunehmend wirtschaftlich untragbar.“

Was jetzt zähle, sei, Bauordnungen zu entbürokratisieren, Standards zu überprüfen und zu senken sowie klar definierte, effizient wirkende Förderprogramme und langfristige Verlässlichkeit zu schaffen. Nur so ließen sich bezahlbarer, energieeffizienter, demografiefester Wohnraum sichern und die soziale Wohnungsversorgung zukunftsfähig gestalten.

Als sozial orientierte Wohnungsbaugenossenschaft in Paderborn sehe sich der Spar- und Bauverein in der Verantwortung, zukunftsfähige Wohnkonzepte zu entwickeln, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen – unabhängig von Alter, Herkunft oder Einschränkungen.

Wohnen mit Verantwortung

Das „KlimaQuartier.NRW“ am Querweg zeigt eindrucksvoll, dass geförderter Wohnungsbau weit über die reine Schaffung von Wohnraum hinausgeht: Es verbinde ökologisches Bauen mit sozialer Verantwortung und schaffe Perspektiven für ein inklusives Miteinander. Damit leiste das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität in Paderborn und ganz Nordrhein-Westfalen.

Diesbezüglich waren sich Staatssekretär Daniel Sieveke, die stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Kramm, die technischen Dezernenten Henrik Egeler (Kreis Paderborn) und Claudia Warnecke (Stadt Paderborn) sowie Stadtkämmerer Markus Tempelmann einig.

Die „WohneNRW-Tage 2025“ wurden landesweit von zahlreichen Projektträgerinnen und Projektträgern begleitet und stehen unter dem Hashtag #wohnenrw auch in den sozialen Medien im Fokus. 

Aus der Tagespresse: 
250909 WV_Die Zukunft am Querweg.pdf
250830_NW_Erneut Bombe am Querweg entschärft, Klimaquartier.pdf

 

Sieben Personen, zwei Frauen fünf Männer, stehen auf einer Baustelle. Zwei Männer davon halten mittig ein Plakat.


v. l.: Henrik Egeler, Sabine Kramm, Markus Tempelmann, Daniel Sieveke,
Thorsten Mertens, Alexander Prior, Claudia Warnecke, Hubert Böddeker

Foto: Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen